Karl Junker

1850 - 1912

  • Ohne Titel, um 1890, Stuhl mit geschnitzten Ornamenten und Figuren, 135 x 53 x 53 cm
  • Ohne Titel, um 1890, Stuhl mit geschnitzten Ornamenten und Figuren, 135 x 53 x 53 cm
  • Ohne Titel, Öl auf Holz, 45 x 19 x 43 cm
  • Ohne Titel, um 1890, Stuhl mit geschnitzten Ornamenten und Figuren, 134 x 55 x 55 cm
  • Ohne Titel, um 1890, Stuhl mit geschnitzten Ornamenten und Figuren, 134 x 55 x 55 cm
  • Portrait eines Jungen, Öl auf Holz, 35 x 29 x 5 cm
  • Portrait eines Jungen, Öl auf Holz, 35 x 29 x 5 cm
  • Stadtbild, Öl auf Holz, 53 x 84 x 11 cm

Der Schreinergeselle Karl Junker macht sich über Hamburg auf den Weg nach München, wo er zuerst an der Kunstgewerbeschule studiert und sich 1875 an der Akademie der Bildenden Künste einschreibt. Im Jahr 1877, durch eine Erbschaft finanziell unabhängig geworden, tritt er eine mehrjährige Reise nach Italien an, auf der Zeichnungen und architektonische Entwürfe entstehen. 1881 kehrt Junker in seine Heimatstadt Lemgo zurück, 1889 beginnt er dort mit dem Bau seines Hauses, in das er zwei Jahre später einzieht. An diesem Fachwerkhaus wird Junker Zeit seines Lebens arbeiten. Er überformt jeden Winkel mit Schnitzwerk, malt, baut Möbel und schafft sich eine eigentümliche Wohnskulptur. Obschon es in der Größe wie in der Ausstattung als Familiendomizil angelegt ist, bewohnt Junker das Haus bis an sein Lebensende allein. Er lebt sehr zurückgezogen, ist jedoch bereit, seinen Wohnsitz interessierten Besuchern zu zeigen.
Das ungewöhnlich beharrliche und abgeschiedene künstlerische Schaffen in einem kleinstädtischen Lebensumfeld verstärkt Junkers Ruf als Einsiedler und Sonderling. Bis heute wird in der Fachwelt darüber diskutiert, ob Anzeichen für eine schizophrene Störung nachweisbar sind. Das Lebenswerk Junkers befindet sich seit 1962 im Besitz der Stadt Lemgo und steht als Museum Jukerhaus Lemgo Besuchern offen.


WELTENWANDLER - FRANKFURT, SCHIRN - Die Kunst der Outsider. Katalog hrsg. von Martina Weinhart und Max Hollein. Frankfurt 2010/11. 4to. 256 S. mit 187 (159 farb.) Abb., Text in dt. und engl. Sprache