Alexandru Chira

1947 - 2011

  • The Geometer's House – Study for Tele-Poem, 1990, Öl, Ziegelpulver und Stärkemehl auf Leinwand, 188,5 x 116 cm
  • Winged Shuttle (Drawing for Tele-Poem), 2000, Öl auf Leinwand, 58 x 43 cm
  • ohne Titel, 2000, Öl auf Leinwand, 91 x 55 cm
  • ohne Titel, 1993, Öl und Bleistift auf Nessel, 80,5 x 79 cm
  • ohne Titel, ca. 2000, Öl und Bleistift auf Nessel, 196,5 x 122 cm
  • Study XVI, 1984, Öl auf Leinwand, 87,5 x 56,5 cm
  • The Senses Rose (Study for Stereo-Poem), 1982, Öl und Bleistift auf Nessel, Holz, Stroh, Debris, 170 x 180 cm
  • ohne Titel, ca. 1990, Bleistift und Kreide auf Papier, 100 x 70 cm
  • Tele-Poem (Study), 1988, Öl und Bleistift auf Nessel, 109,5 x 67 cm
  • Three road projects (study), 1981, Aquarell, Bleistift und Tinte auf Papier auf Pappe, 70 x 91,5 cm
  • Allegorical chariot – Study for Gearing Poem, 1978, Kohle, Aquarell, Tusche und Buntstift auf Papier, 52 x 65 cm
  • De-semn / De-Sign, 1993, Bleistift und Buntstift auf Papier, The Geometer's House – Study for Tele-Poem, 1990

In einem kleinen Dorf in Transsylvanien geboren, erkannte Alexandru Chira, dass sich die neuen Errungenschaften mechanisierter Landwirtschaft (Traktoren, Drescher, etc.) angesichts der Extreme der Natur als unwirksam erwiesen – sein Heimatdorf litt unter einer jahrelangen Dürre. Chira begann, ein aufwändiges System von Kunstobjekten zur Verbesserung von Boden und Wetter zu entwickeln, eine Reihe von eindrucksvollen, symbolträchtigen Installationen aus bemaltem Metall, Draht und Beton. Ihr Zweck war es, „Regen und Regenbogen zu bringen“, Wohlstand zu fördern und Hochwasser zu verhindern. Später, in den 1990er Jahren, als er schon Universitätsprofessor und anerkannter Künstler war, gelang es Chira, seinen Lebenstraum zu erfüllen: das Ensemble von Tauseni, das größte Ein-Mann-Monument in Transsylvanien, welches all seine Energie forderte, bauen zu lassen. Das Monument schöpfte sowohl seine als auch die finanziellen Mittel seines privaten Umfelds aus.

Ein Hauptteil seines Werkes sind Skizzen und weiterentwickelte Arbeiten, die sich auf das Monument beziehen – Arbeiten auf Leinwand, Zeichnungen und Objekte. Im Laufe seiner jahrzehntelangen agrar-ästhetischen Faszination, vertiefte der „Monumaniac“ Chira sein praktisches Wissen und die spirituelle Spekulation, die sein Vorhaben erforderte. Architektur, Design, Astronomie, Geschichte, Magie, Ufologie, Mystik, Schamanismus und Theosophie verbanden sich in seinem Bemühen die materiellen wie immateriellen Aspekte des Projekts auszuarbeiten. Nichts in seinen gemalten Diagrammen ist dem Zufall überlassen. Ihre visuelle Weissagung gründet in einer eigenartigen Verbindung von menschlichem Willen, Transzendenz und natürlichen Kräften. Die ars combinatoria von Alexandru Chira verwandelt Mysterien in komplexe, ebene oder kugelförmige Trigonometrie.

Auf Leinwand wie auf Papier erscheinen die Arbeiten gleichermaßen verträumt, karg und alchemistisch. In ihrer geisterhaften Ästhetik beschwören sie Anklänge von Picabia zu Adolf Wölfli, von Kandinsky zu Joseph Cornell. Seine künstlerische Arbeit ist eine systematische Organisation irrationalen Drangs. In der hermetischen, erlösenden Gnostik seiner Arbeiten verwandeln sich Sexualität und Macht in totemistische, mechanisierte Allegorien, wie in dem Werk von Konrad Klapheck.

Delmes & Zander vertritt das Werk von Alexandru Chira exklusiv seit Ende 2017.